Zusammenfassung der wichtigsten Ratschläge von Phlebologe Dr. Lukas Pindur aus der Folge „Krampfadern und Co. auf der Spur“. Klicke hier, um die ganze Podcast-Folge anzuhören.
Fragst du dich manchmal, warum deine Beine angeschwollen sind? Und was du dagegen tun kannst?
Jeder von uns kennt das: Man hört einen informativen Podcast und wünscht sich, die wichtigsten Punkte noch einmal schwarz auf weiß nachlesen zu können. Genau das bieten wir dir heute!
In unserer Podcast-Folge 1 hatten wir das Privileg, mit Phlebologe Dr. Lukas Pindur über Gefäßerkrankungen zu sprechen. Seine Expertise und praktischen Tipps waren so wertvoll, dass wir uns entschieden haben, sie hier für dich zusammenzufassen.
Begleite uns auf dieser Reise durch die wichtigsten Erkenntnisse und Ratschläge von Dr. Pindur und lerne, wie du deiner Gesundheit auf die Sprünge helfen kannst:
1. Venöse Angelegenheiten (Besenreiser, Krampfadern, venöse Insuffizienz)
Was ist das?
Venöse Angelegenheiten beziehen sich auf Probleme mit deinen Venen, wie z.B. Besenreiser, die kleine, sichtbare Venen sind, oder Krampfadern, die vergrößerte, geschwollene Venen sind. Dabei versagen häufig die Venenklappen, wodurch die Venen das Blut nicht mehr effizient zum Herzen zurücktransportieren können.
Dr. Pindur’s Selbsthilfe-Tipps bei venösen Problemen:
- Beine hochlegen
- Bestenfalls auf Herzhöheoder höher
- Bewegung
- Nimm die Treppe, anstelle des Aufzugs
- Fahr mit dem Fahrrad, anstatt mit dem Auto
- Laufe auf der Stelle
- Versuche täglich auf mindestens 10.000 Schritte zu kommen
- Kompressionsstrümpfe
- Können zu bestimmten Anlässen ein absoluter Game-Changer sein: z.B. auf Langstreckenflügen, oder wenn du lange sitzen oder stehen musst
- Am besten Kompressionsstrümpfe Klasse 2 tragen
- Achte auf eine schicke Farbe 😏 – Der Strumpf soll nicht optisch abstoßend sein –
- Kalte Güsse machen
- Am Ende der Dusche
- Vielleicht sogar Kneipp-Güsse
- Rostkastanienextrakt
- Als Kapsel oder Creme erhältlich
- Kann bei Schwellung helfen
2. Lymphödem (primär und sekundär)
Was ist das?
Das Lymphgefäßsystem fungiert im Körper wie eine Müllabfuhr, indem es Abfallprodukte und Toxine sammelt und abtransportiert, um das Immunsystem zu unterstützen und die Gesundheit zu erhalten. Ein Lymphödem tritt auf, wenn Lymphflüssigkeit in deinem Gewebe durch Verletzungen oder Blockaden aufgestaut wird und Schwellungen verursacht.
Dr. Pindur’s Selbsthilfe-Tipps bei Lymphödem:
- Manuelle Lymphdrainage: Eine spezielle Massage, die echt Wunder wirken kann.
- Kompressionsbekleidung: Hilft, das Lymphsystem zu unterstützen und fühlt sich angenehm an.
- Diese können vom Arzt verschrieben werden
- Essentiell für die Wirksamkeit ist eine richtige Vermessung! (Weitere Tipps hierzu)
- Einschneidungen vermeiden
- Keine einschneidende oder zu enge Kleidung tragen (z.B. zu enger Socken- oder Hosenbund)
- Bei Lymphödem am Arm außerdem vorsichtig sein mit Armbändern, Ringen und Uhren
- Verletzungen vermeiden: aufgrund einer verschlechterten Wundheilung
- Direkte Sonneneinstrahlung meiden: Zu viel Wärme unterstützt bei einem Lymphödem die Ansammlung von Flüssigkeit im Körpergewebe.
3. Lipödem
Was ist das?
Ein Lipödem ist eine Fettverteilungsstörung, die meistens die Beine, manchmal aber auch die Arme betrifft und oft mit Schmerzen und Schwellungen einhergeht. Charakteristisch dafür sind die sogenannten „Säulenbeine“.
Dr. Pindur’s Selbsthilfe-Tipps bei Lipödem:
- Kompressionsbekleidung: Auch hier ein guter Tipp, um Schmerzen und Schwellungen in Schach zu halten.
- Diese können vom Arzt verschrieben werden
- Essentiell für die Wirksamkeit ist eine richtige Vermessung! (Weitere Tipps hierzu)
- Gewichtsmanagement: Gesunde Ernährung und Bewegung können hier wirklich helfen.
- Wenn möglich sollte ein gesunder BMI gehalten werden, um unnötige Fettdepots zu vermeiden
- Community suchen: Du bist damit nicht alleine!
- Insbesondere auf Social Media gibt es einige engagierte Vorreiterinnen, die selbst vom Lipödem betroffen sind.
- Profitiere von den Erfahrungen und Bewältigungsstrategien anderer Betroffener
- Stärke dein Selbstbewusstsein im Umgang mit den körperlichen Veränderungen
4. PAVK (periphere arterielle Verschlusserkrankung oder auch Schaufensterkrankheit genannt)
Was ist das?
Eine PAVK ist eine wichtige Differentialdiagnose, welche die Arterien betrifft. Sie führt zu Verengungen oder Blockierungen des Blutflusses, vorwiegend in den Beinen oder Armen, wodurch die betroffenen Bereiche unzureichend mit Blut versorgt werden und Schmerzen entstehen. Umgangssprachlich wird sie auch „Schaufensterkrankheit“ genannt, da Betroffene oft Pausen beim Gehen einlegen, so als würden sie Schaufenster betrachten, um die Schmerzen zu verbergen.
Dr. Pindur’s Selbsthilfe-Tipps bei PAVK:
- Rauchen aufhören: Wenn du rauchst, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, aufzuhören.
- Rauchen beschleunigt die Verengung der Arterien verstärkt die Durchblutungsstörung
- Richtige Beratung: Geh zu einem/-r Spezialist:in und lass diese Problematik engmaschig abklären!
- WICHTIG: Keine Kompressionsstrümpfe tragen!
- Diese verengen die Arterien noch weiter