Ausgewogene Ernährung und Venengesundheit

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Inhalte aus der Podcast-Folge „Kulinarische Reisen zur Venenvitalität“ mit Ernährungswissenschaftlerin Silvia Bürkle

1. Grundlage einer ausgewogenen Ernährung

80 Billionen Zellen in unserem Körper halten in Zellverbänden unsere Organe, Nerven und auch Venen am Laufen. Dafür brauchen sie ganz unterschiedliche Nährstoffe:

  • Makronährstoffe: nämlich Kohlenhydrate, Fette, Eiweiß
  • Mikronährstoffe bzw. Vitalstoffe: nämlich Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe

Sind die Makronährstoffe die elementaren Energielieferanten, können sie jedoch nur mithilfe der Mikronährstoffe verstoffwechselt werden. Uns ausgewogen zu ernähren heißt also, unseren Zellen möglichst vielfältige Nährstoffe im richtigen Verhältnis zu bieten. Dafür lohnt sich ein Blick auf unsere Nahrung:

Natürliche Lebensmittel

Dafür sollten wir auf möglichst natürliche Lebensmittel zurückgreifen, die nicht bzw. nur schonend verarbeitet wurden. Denn sie enthalten neben aktiven Enzymen genau das Mischverhältnis an Nähr- und Vitalstoffen, die der Körper zum Verstoffwechseln der Nahrung braucht. So sollte unsere Ernährung möglichst reich an natürlichen Lebensmitteln wie Gemüse, Obst, Hülsenfrüchten oder auch Nüssen sein. Darüber hinaus ist eine schonende Verarbeitung von Lebensmitteln sehr sinnvoll, um bestimmte Nährstoffe freizusetzen. Beispielsweise kann der Körper die wertvollen Omega-3-Fettsäuren der Leinsamen erst aufnehmen, wenn sie zuvor kalt gepresst wurden.

 

Lebensmittel vs. Nahrungsmittel

Werden Lebensmittel jedoch sehr stark verarbeitet, sind jegliche Enzyme und Vitalstoffe aus ihnen herausgeschwemmt. Die Fachwelt spricht dann von bloßen „Nahrungsmitteln“. So werden etwa Light-Produkten Fette entzogen, die unser Körper braucht, um fettlösliche Vitamine aufzunehmen. Einem geschälten Getreidekorn fehlt Vitamin B1, einem Fertig-Sojaprodukt fehlt Vitamin B6 – Kohlenhydrate bzw. Eiweiß können nicht abgebaut werden. Nicht selten werden solchen Produkten darüber hinaus eine Vielzahl an Zusatzstoffen beigegeben – etwa Konservierungs-, Farb- oder Süßstoffe –, die der Körper zum Teil nicht abbauen kann oder sogar die Darmflora schädigen.

2. Ausgewogene Ernährung in Bezug auf Venen

Auch unsere Venen sind aus Zellen aufgebaut und bedürfen einer angemessenen Nährstoffversorgung, um ihre volle Funktion optimal entfalten zu können. Wie können wir also durch Ernährung präventiv auf unsere Venengesundheit einwirken? Und wie können wir bei bereits vorhandenen Venenleiden eine mögliche Linderung erzielen?

Druck auf die Venen reduzieren

Die Grundlagen ausgewogener Ernährung können wir nutzen, um zu einem gesunden Körpergewicht zu finden, das unsere Venen entlastet. Eine möglichst ballaststoffreiche Ernährung verhilft uns zu einer leichteren Verdauung und Ausscheidung unserer Nahrung – auch das nimmt erheblichen Druck von unseren Venen.


Stärkung der Vene: Omega-3-Fettsäuren

Starke Venen brauchen Zellen mit möglichst beweglichen, doppelwandigen Lipidschichten. Diese umhüllen die Zelle und sorgen vor allem dafür, dass sie Nährstoffe aufnehmen und anfallende Stoffwechselendprodukte wieder ausscheiden kann. Um für diese Aufgabe beweglich zu bleiben, lagern die Lipidschichten mehrfach ungesättigte Fettsäuren ein. Bei unserer Ernährung sollten wir besonders auf die folgenden Omega-3-Fettsäuren achten: 

  • EPA und DHA: Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA) sind reichlich in Seefisch und Algen enthalten.
  • ALA: Die wichtigste Quelle für Alpha-Linolensäure (ALA) sind hochwertige Pflanzenöle wie Lein-, Hanf- oder Rapsöl. ALA wird im Körper zu einem geringen Prozentsatz ebenfalls in DHA und EPA umgewandelt.  

Weil diese drei Komponenten zu den essenziellen Fettsäuren gehören, können sie vom Körper nicht selbst gebildet werden, sondern müssen über die Nahrung zugeführt werden. Werden EPA und DHA vor allem über Pflanzenöle bezogen, sollten diese täglich eingenommen werden,

Fließfähigkeit Blut

Um die Venen gesund zu halten, sollte das Blut möglichst dünnflüssig sein. Über die Ernährung können wir mit folgenden Mitteln Einfluss auf die Fließfähigkeit des Blutes nehmen:

  • Wasser trinken: Ein ausgewogener Flüssigkeitshaushalt steht dabei an erster Stelle. Genügend Flüssigkeit sollten wir immer in Form von Wasser zu uns nehmen, nicht in Form von Softdrinks oder Saftschorlen. Sollte man sehr viel trinken und dadurch viel ausschwemmen, lohnt es sich, auf den Elektrolyte-Haushalt zu achten. Kaffeetrinkern ist ungesüßter Espresso zu empfehlen, weil dieser einen hohen Anteil an gesunden Bitterstoffen enthält. Zu jeder Tasse Espresso sollte ein Glas Wasser getrunken werden. 
  • Salzarme Ernährung: Dem Flüssigkeitshaushalt des Körpers sollten wir kein Wasser entziehen. Eine stark salzhaltige Ernährung bindet jedoch viel Wasser im Körper und verringert die Fließfähigkeit des Blutes. Salzhaltige Zusatzstoffe in Fertigprodukten – etwa Schmelzsalze im Schmelzkäse oder Nitritpökelsalz in der Wurst – sollten wir also vermieden. 
  • Antioxidantien: Während des Stoffwechselprozesses im Körper entstehen freier Radikale, die sich oftmals an die Blutblättchen setzen und das Blut verdicken. Antioxidantien fangen diese freien Radikale ein und sorgen auf diese Weise dafür, dass das Blut dünnflüssig bleibt. Antioxidantien sind in Form von Vitamin C, E und D sowie in Form von Selen und Zink reichlich in Obst und Gemüse enthalten.

Wundheilung

Viele Menschen mit fortgeschrittenen Venenproblemen haben auch eine verschlechterte Wundheilung. Es gibt Nährstoffe, die entzündungshemmend und zellerneuernd wirken und so zur Wundheilung beitragen können:

  • Entzündungshemmung: Zink, Magnesium und Vitamin D: Zu den entzündungshemmenden Nährstoffen zählen Zink, Magnesium und Vitamin D:
    • Zink findet sich in allen eiweißreichen Lebensmitteln. Aus pflanzlichen Lebensmitteln wird Zink in Verbindung mit Vitamin C leichter aufgenommen.
    • Magnesium kommt reichlich in Kernen und Samen vor, etwa in Mandeln oder Sonnenblumenkernen.
    • Vitamin D wird zwar durch das Aufnehmen von Sonnenlicht gebildet, ist aber in der Nahrung kaum vorhanden. Gerade in den Wintermonaten kann es deshalb sinnvoll sein, Vitamin D zu substituieren.
  • Zellerneuerung: Vitamin B 12, Phosphor und Biotin: Zu den zellerneuernden Nährstoffen zählen Vitamin B 12, Phosphor und Biotin:
    • Vitamin B 12 findet sich in allen tierischen Produkten sowie in Spinat, Salat oder Sauerkraut.
    • Phosphor kommt in nahezu allen Lebensmitteln vor. 
    • Biotin ist in so unterschiedlichen Lebensmitteln wie etwa Haferflocken, Champignons oder Sojabohnen enthalten.  

 3. Fazit

Nicht zuletzt für unsere Venengesundheit spielt Ernährung eine große Rolle. So kann eine ausgewogene Ernährung allgemein den Druck auf unsere Venen durch Gewicht und Verdauung reduzieren. Doch auch die Zellen, aus denen unsere Venen bestehen, sind auf eine umfassende Versorgung mit Nährstoffen angewiesen. So können sich verschiedene Nährstoffe positiv etwa auf die Stärkung der Venen, auf die Fließfähigkeit des Blutes oder auch auf unsere Wundheilung auswirken. Diese positiven Auswirkungen können sowohl für den präventiven Erhalt unserer Venengesundheit als auch für eine mögliche Linderung eines bereits vorhandenen Venenleidens entscheidend sein.

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